Rückblick auf die 36. Bundesweite Streetworktagung, 21.-24.9.2021 in Eisenach


70 engagierte Personen aus dem Praxisfeld Streetwork gestalteten gemeinsam eine inspirierende Werkstatttagung: In Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen wurden gelingende Ansätze der  Selbstbemächtigung marginalisierter Personengruppen aufgezeigt. Daraus entwickelten sich neue Denkansätze und Handlungsoptionen, um Empowerment und Partizipation besser in die Lebenswelten benachteiligter Menschen zu verorten.

Eröffnet wurde die Tagung durch den sehr bewegenden Vortrag von Serpil Teniz Unvar, Mutter des am 19. Februar 2019 bei dem rassistischen Attentat in Hanau getöteten Ferhad Unvar. Unvars Worte setzen einen tragenden Impuls der Betroffenheit bei allen Beteiligten. Handlungsbeispiele zu neuen Formen des demokratischen Bewusstseins in Gemeinwesen, Selbstorganisation an Beispielen von Wastepickern in Rumänien, wohnungslosen jungen Menschen in Deutschland, sowie Beispiele professioneller Kooperation auf Augenhöhe mit Selbstorganisationen Geflüchteter setzten neue alltagstaugliche Akzente.

Aktuelle Herausforderung für das Arbeiten mit jungen Menschen ist das Bewusstsein um vielfältige geschlechtsspezifische Identitäten. Dabei sind Reflektionen mit der eigenen Prägung und ein daraus zu entwickelnder sprachlicher und handelnder Umgang ein hilfreiches Handwerkzeug in der an Menschenrechten orientierten Profession Streetwork.

Die 37. Bundesweite Streetworktagung 2022 findet am 19.- 22.9.2022 statt.