Sozialberatung für EU-Bürger*innen
Fortbildung
Unionsbürger*innen begegnen in Deutschland zahlreichen Hürden, insbesondere wenn Sie in existenzielle Not geraten. Behörden sind ungenügend auf die Zielgruppe der Unionsbürger*innen eingestellt. Es bestehen Sprachbarrieren und Unklarheiten im Umgang mit den sozialrechtlichen Ansprüchen, was zu unterschiedlicher Anwendung in den Kommunen führt. Unionsbürger*innen fehlt der Zugang zu relevanten Informationen über ihre sozialrechtlichen Ansprüche und das Hilfesystem. Zudem sind sie diskriminierenden Vorurteilen sowohl innerhalb der Gesamtgesellschaft als auch seitens der Behörden ausgesetzt. Im Falle einer Hilfsbedürftigkeit führt diese Situation zu einer raschen Zuspitzung der Problemlage. Obdachlosigkeit und Mittellosigkeit sind die Folge.
In der Fortbildung erhalten Sie einen allgemeinen Überblick über die rechtliche Situation bezgl. SGB II und SGB XII und tauschen sich fachlich zu den ordnungsrechtlichen Unterbringungspraktiken der Kommunen aus. Sie erweitern Ihre Kenntnisse zu diskriminierenden Handlungsweisen. Schwerpunkt wird hierbei auf die Diskriminierungsformen gelegt, denen obdachlose Unionsbüger*innen besonders ausgesetzt sind: Antislawismus, Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze und die Diskriminierung von Obdachlosen allgemein.
Die Fortbildung ist praxisnah und von fachspezifischer (Selbst)Reflexion begleitet. Dadurch können Sie komplexe Fälle zukünftig besser einschätzen und konkrete Bearbeitungsschritte einleiten.
26. Oktober 2023 | 11:00-18:00 Uhr
27. Oktober 2023 | 09:00-17:00 Uhr
Mitarbeiter*innen und Leitungskräfte in Sozialberatungsstellen, Sozialdienste in Krankenhäusern
Tagungshaus der Akademien für Kirche und Diakonie, 13156 Berlin
195,00 plus Übernachtung/Verpflegung
Veranst.-Nr.: 781106
Schwerpunkte
- Sozialrecht für EU-Bürger*innen
Ergebnisse
Sie
- kennen gesetzliche Voraussetzungen (u.a. SGB II und XII, Freizügigkeit) zum Zugang sozialer Sicherungssysteme,
- werden in der sozialen Beratung sicher im Umgang mit dem Thema Arbeitsausbeutung,
- erhalten einen Überblick über rechtliche Spielräume
- erweitern Ihre Kenntnisse zu Antislawismus, Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:zze und die Diskriminierung von Obdachlosen allgemein
Methoden
- Vortrag
- Gruppenarbeit
- Arbeit an Fallbeispielen
Leitung
Svenja Ketelsen, M.A. Sozialarbeiterin, Projektleiterin im Projekt MOCT– Berliner Brücke zur Teilhabe. Berlin.
Mitwirkende
Monika Slobodzian, B.A. Sozialarbeiterin, Einrichtungsleiterin der Frostschutzengel – Beratung für wohnungslose Menschen, Berlin.
Steffi Eulitz, Rechtsanwältin, Iserlohn.
Hanna Krügener, Frostschutzengel Bildungsarbeiterin, Berlin.